Details zu den aktuellen Projekten

Hören, lauschen, lernen
Förderung der phonologischen Bewusstheit im Kindergarten

Das Gruppentraining mit dem Würzburger Trainingsprogramm steht im Mittelpunkt der frühen Prävention von Lese-Rechtschreibschwäche. Es eignet sich auch zur spielerischen Entwicklungsförderung für alle Kinder. Eine Anwendung dieses Trainingsprogramms wird vornehmlich bei Kindern mit Defiziten in phonologischer (sprachlicher) Bewusstheit angeraten, die gefährdet sind, eine Lese-Rechtschreibschwäche auszubilden. Es sind die Kinder, die nicht reimen können, die Schwierigkeiten haben, Wörter in Silben zu zerlegen und sich auf die klanglichen Einzelheiten der gesprochenen Sprache zu konzentrieren.

Die Förderung der Kinder erfolgt durch die hierfür ausgebildeten Erzieherinnen, die nach dem Arbeitsbuch "Hören, lauschen, lernen" (Küspert & Schneider, 2001) in (Klein-)Gruppen zwanzig Wochen lang 10 bis 15 Minuten täglich arbeiten.

Das Programm besteht aus sechs Übungseinheiten, die inhaltlich aufeinander aufbauen. Die angewandten Spiele verfolgen das Ziel, den Vorschulkindern Einblick in die Lautstruktur der gesprochenen Sprache zu vermitteln. Sie lernen dabei keineswegs Lesen und Schreiben. Bilder, Bewegungs- und Singspiele sind in dem Programm so gestaltet, dass die Kinder spielerisch und mit Freude Einblick in die Welt der Laute erreichen und dadurch auf das Lesen- und Schreibenlernen in der Schule vorbereitet sind.

Vier Monate vor der Einschulung werden die geförderten Kinder noch einmal getestet, um die Fortschritte zu ermitteln und um den Eltern und/oder den Lehrpersonen des ersten Schuljahres weitere Förderhinweise geben zu können.

Bielefelder Screening

Mit dem Bielefelder Screening (BISC) steht ein Diagnoseinstrument zur Verfügung, das schon bei Kindern im Vorschulalter Hinweise auf mögliche Störungen im späteren Erwerb von Lesen und Schreiben gibt.

Die Forscher der Universität Bielefeld machten sich bei der Entwicklung des Tests die Erkenntnis zu nutze, dass spezifische Teilfertigkeiten, die wichtige Vorläufer für den ungestörten Lese- und Schreiberwerb sind, sich nicht erst mit der Einschulung des Kindes, sondern bereits im Vorschulalter entwickeln. Hierbei handelt es sich insbesondere um die so genannte phonologische Bewusstheit, die es dem Kind ermöglicht, die Lautstruktur der gesprochenen Sprache zu erkennen.

Das BISC, das zehn Monate vor dem Schuleintritt durchgeführt wird, überprüft in neun Untertests darüber hinaus folgende Leistungen:

  • schneller Abruf aus dem Langzeitgedächtnis
  • phonetisches Recodieren im Kurzzeitgedächtnis
  • visuelle Aufmerksamkeitssteuerung

Das Screening eignet sich ausschließlich für Vorschulkinder, die in der Schriftsprache noch nicht unterwiesen sind. Die Testung findet mit dem Einverständnis der Eltern statt.
Die Eltern werden mit diesem Angebot in der Einrichtung vertraut gemacht.

Nach einem Auswertungsgespräch mit den Eltern werden die Kinder in kleine Fördergruppen zusammengefasst und anschließend mit dem sehr wirksamen Würzburger Trainingsprogramm (HLL) gefördert.

Das Zahlenland® von Prof. Preiß
Frühe mathematische Bildung im Kindergarten

Ziel der Entdeckungen im Zahlenland mit seinen Projektteilen Zahlenland 1 und Zahlenland 2 ist es, Kindern bereits vor der Schule grundlegende Erfahrungen mit Zahlen zu ermöglichen, die ihnen helfen Wissen über die Welt aufzubauen und dieses Wissen mit ihrem Leben zu verbinden.
Das Projekt wurde von Prof. Gerhard Preiß entwickelt und erprobt. Die grundlegenden (und neuen!) Ideen des Projekts sind aus der Verbindung von Hirnforschung und Mathematikdidaktik hervorgegangen. Bei einer solchen "neurodidaktischen" Sichtweise steht nicht der Lernstoff im Mittelpunkt, sondern das einzelne Kind mit seinen individuellen Neigungen und Begabungen.